Vorstandserklärung zum Austritt von Heinrich Strößenreuther
Der Vorstand der KlimaUnion erklärt zum Austritt von Heinrich Strößenreuther:
Wir, die acht gewählten Mitglieder des Vorstands der KlimaUnion, sind zusammen seit 157 Jahren Mitglieder der CDU oder CSU (im Durchschnitt 19,6 Jahre) und bleiben das selbstverständlich auch. Wir verstehen uns als Klima-engagierte Mitglieder in der Union, die sich seit vier Jahren in einem eingetragenen Verein organisieren. Allerdings gibt das Eintreten für Umwelt- und Klimaschutz in der Union schon seit über 50 Jahren. So waren Herbert Gruhl seit 1971 der erste Sprecher Umweltvorsorge der CDUCSU-Bundestags-Fraktion, Richard von Weizsäcker der erste Schattenumweltminister im Bundestagswahlkampf 1972 und Klaus Töpfer der wohl bekannteste Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit von 1987 bis 1994 (Nachfolgerin war übrigens Angela Merkel).
Die Union als Ganzes hat in den letzten Jahren ihre Programmatik für mehr Klimaschutz verstärkt. Seit diesem Jahr (2024) steht das Bekenntnis zu den Pariser Zielen, die Förderung erneuerbarer Energien und vieles Mehr erstmalig im Grundsatzprogramm.
Der Austritt von Heinrich Strößenreuther hat sich schon länger abgezeichnet. Er hatte den Vorstand der KlimaUnion schon vor knapp drei Jahren verlassen. Außer ihm tritt unseres Wissens aber niemand von den 1.200 Mitgliedern zu den Grünen über. Anders als gelegentlich dargestellt kann er satzungsgemäß auch nicht Fördermitglied der KlimaUnion bleiben.
Im übrigen stimmen wir der Reaktion von Roland Koch zum Austritt zu. Er schreibt:
„Lieber Heinrich Stößenreuther,
schade, dass Sie die CDU verlassen. Ob Sie den Klimazielen mit dem Schritt helfen, bezweifle ich. Sie kehren zurück in die kuschelige Ecke der wenig hoffnungsvollen und oft mit Ideologischem Impetus versehenen Grünen.
Dort kann man sich freuen, wenn man den Autofahrern das Leben ungemütlich macht, ein paar Chemiebtriebe weniger im Land sind oder man die Erdgasleitungen rausreisst. Aber Sie kamen doch zur CDU, weil Sie wussten, dass da das Problem nicht liegt. Europas CO2-Potential rettet die Welt ganz sicher nicht. Ich verweise auf die FAZ-Grafik von heute (S.19).
Was die Welt rettet, dass sind Europas technologische und industrielle Fähigkeiten. Ein kluger Mix bei der Stromproduktion, wirtschaftliche Optionen für CCS und CCU, Pragmatismus im täglichen Leben wir hybride Heizungen, hybride Autos. Die Welt um uns herum will Wohlstand, Gleichheit und Freiheit. Europa kann diese Ziele mit einem langsam wieder gesünder werdenden Planeten verbinden und so zum Modell werden.
Klima mit Zwang klappt nicht. Mit Kreativität kann es gehen. Das ist eher CDU als Grün.
Dennoch alles Gute“
– Prof. Dr. h.c. mult. Roland Koch, Vorsitzender der Ludwig-Ehrhard-Stiftung / Ministerpräsident des Landes Hessen a.D.
Mit besten Grüßen
Thomas Heilmann, MdB
Dr. Wiebke Winder, MdBB
Mark Helfrich, MdB
Bianca Praetorius
Dr. Frank Anton
Gudrun Heute-Bluhm, Bürgermeisterin a.D.
Dr. Vera Grimm
Julian Kendziora