Unser Plädoyer gegen gewaltsame Klimaproteste und für Paris-orientierte Zusammenarbeit

Unser Plädoyer gegen gewaltsame Klimaproteste und für Paris-orientierte Zusammenarbeit

In der vergangenen Woche haben mehrere Berichte gezeigt, dass wir sowohl auf globaler als auch auf nationaler Ebene noch weit davon entfernt sind, die Pariser Klimaziele zu erreichen. Vor diesem Hintergrund haben wir inhaltliches Verständnis für die Dringlichkeit der Klimaproteste rund um die Letzte Generation, aber nicht für deren Methode.

Als KlimaUnion sagen wir klar, dass das, was die Last Generation macht, falsch ist.

  • Falsch, weil die Klimapolitik zunehmend weniger in Schwarz-Weiß-Lösungen besteht, sondern die Proteste von den vielen konkreten, teilweise kleinen Schritten auf vielen Ebenen ablenken, die gegangen werden müssen: in rund 11.000 Kommunen, 300 Landkreisen, 27 EU-Staaten und 16 Bundesländern mit entsprechenden gewählten Vertretern und Mitarbeitern in den Ämtern und Verwaltungen.
  • Falsch, weil die Aufmerksamkeit mehr und mehr von den dringenden inhaltlichen Themen abgelenkt wird.
  • Falsch, weil Nötigung und Straftaten nie zu einer dauerhaft guten Zusammenarbeit führen, bestenfalls einen Pyrrhussieg ermöglichen und vor allem zu einer Verhärtung der Fronten führen.
  • Falsch, weil das Gewaltmonopol beim Staat liegt und liegen muss. Denn die Auseinandersetzung in einer Demokratie darf für kein Thema mit bewusst begangenen Straftaten geführt werden.
  • Falsch, weil es einen kommunikativen, polarisierenden Frontenkampf begünstigt und den Diskurs noch weiter weg von den dringenden Sachfragen schiebt.
  • Falsch, weil es den klimapolitischen Rückhalt in der Bevölkerung schmälert, indem es die Berechtigung für Klimaschutz-Forderungen über die Ablehnung der Protestform diskreditiert.
  • Falsch, weil eine weitere Eskalation z.B. aufgebrachter Autofahrer früher oder später zu Körperverletzungen und Totschlag und dann zu einer Spirale von Märtyrertum und Radikalisierung führen wird, auf die der Staat mit mehr Härte antworten müsste und wird.
  • Falsch, weil für den Klimaschutz engagierte Menschen einen höheren Wirkungsgrad in Unternehmen, Verwaltungen und Parteien entfalten können.
  • Falsch, weil es den bislang wachsenden Rückhalt für eine Paris-konforme Klimapolitik und für die Klimagruppen in den Parteien schmälert und alte Kräfte wieder Oberwasser bekommen.

Wir erachten die Proteste in der Form als kontraproduktiv und nicht förderlich für die Sache. Gleichzeitig werben wir für eine nicht polarisierende Auseinandersetzung, denn auch Übertreibungen schaden der erforderlichen Debatte um Notwendigkeit und Chancen von Klimaschutz. Als Vorstand der KlimaUnion setzen wir uns dafür ein, gemeinsam, staatstragend, partei- und organisationsübergreifend an der Einhaltung des 1,5-Grad-Limits zu arbeiten.

 

 

Beschlossen am 3. Nov. 2022                                   Vorstand KlimaUnion e.V.

Jetzt in den AGs inhaltlich einbringen

Jetzt in den AGs inhaltlich einbringen

Alle Mitglieder sind zur Mitarbeit bei unseren Arbeitsgruppen aufrufen! Wenn ihr euch interessiert, schreibt uns einfach an info@klimaunion.de damit wir euch Onboarden können. Folgende Arbeitsgruppen stehen zur Auswahl:

  • Inhaltliche Arbeitsgruppen zum CDU-Grundsatzprogramm
    Zu der Begleitung der Inhaltlichen Arbeit Rahmen des CDU-Grundsatzprogramms haben wir einzelne Arbeitsgruppen zu den Themen Energie, Landwirtschaft, Bauen und Wohnen, Verkehr sowie Soziales gegründet. Die AGs sollen 7-Punkte-Pläne ausarbeiten, die in das Grundsatzprogramm eingehen sollen.
  • Gruppe zur ostdeutschen Perspektive
    Die CDU steht in den ostdeutschen Ländern aufgrund der Stärke der AfD vor ganz besonderen Herausforderung, wenn es um das Werben für ambitionierter Klimaschutz geht. Dafür wollen wir eine passgenaue Sprache und treffende Framings ausarbeiten.
  • Arbeitsgruppe zum C der CDU und CSU im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit
    „Die Schöpfung bewahren“ ist einer der meistgehörten Sätze, wenn Unionler die Motivation für Ihr Klimaengagement begründen. Doch was heißt das genau? Welche ethisch-moralischen Werthaltungen rund um die Definition von Nachhaltigkeit, den Pariser Klimavertrag und das Urteil des Bundesverfassungsgerichts ergeben sich aus dem C der CDU und CSU?

Unsere 1,5°-Calls

„1,5 Stunden für 1,5 Grad“ – das ist der Name unserer Regelmäßig stattfindenden Calls für unsere Mitglieder. Experten aus aller Welt, egal ob aus Wissenschaft, Wirtschaft oder Politik informieren dabei über neuste klimapolitische Veränderungen und Initiativen.
Bei den anderthalbstündigen, monatlichen Zoom-Calls haben sowohl unsere Mitglieder, als auch alle anderen Interessierten die Möglichkeit, zunächst einem spannenden Vortrag zu lauschen und anschließend mit den anderen Teilnehmern und Referenten in den Diskurs zu gehen.
Im Anschluss veröffentlichen wir die Aufzeichnung des Vortrags auf YouTube. Wenn Du mehr über die Calls erfahren willst, schreib uns gerne eine Mail und melde Dich für unseren wöchentlichen Newsletter an, in dem wir über die 1,5°-Calls und weitere spannende Veranstaltungen informieren.

In unseren letzen Calls war u.A. Prof. Dr. Volker Quaschning, Ingenieurwissenschaftler und Professor für Regenerative Energiesysteme als Referent mit dabei. Er begeisterte gut 70 Teilnehmer für die Möglichkeiten des schnellen, flächendeckenden Ausbaus von Erneuerbaren und machte zugleich die Dringlichkeit des Klimaschutzes deutlich.
Wolfram Axthelm, Geschäftsführer des Bundesverbands Erneuerbare Energien (BEE), analysierte in einem unserer letzen Calls die politischen Rahmenbedingungen für den Ausbau regenerativer Energiequellen und diskutierte gemeinsam mit den Teilnehmern die Frage, wie politische Hürden sinnvoll aufgeweicht werden können.

Ihr findet bei Interesse hier die YouTube-Links zu den entsprechenden Vorträgen.
Wir freuen uns, wenn wir Euch auch einmal in einem Call begrüßen können.